M.Sc. Social and Economic Data Science
Universität Konstanz
Bachelor Beginn: WiSe 2016/17
Bachelor Ende: SoSe 2021
Bachelor Universität: Goethe-Universität Frankfurt am Main
Bachelor Studiengang: B.Sc. Psychologie (nicht approbationskonform)
Master Beginn: WiSe 2021/22
Master Ende (vsl.): SoSe 2024
Wieso hast du dich für diesen Master entschieden? Würdest du dich erneut dafür entscheiden?Ich habe mich für den Master-Studiengang entschieden, da ich mich wenig für die spezifischen Anwendungsbereiche der Psychologie im beruflichen Sinne interessierte, sodass ich in keinem der drei klassischen Bereiche (A und O, Forschung, Klinische) arbeiten wollte. Alle Systeme erscheinen mir grob fehlerhaft und ich habe bezweifelt, darin Erfüllung zu finden. Allerdings hatte ich Spaß am Thema Open Science, Forschungsmethoden und Informatik gefunden und nebenbei programmieren gelernt. Ich habe als Zweitstudium ein Semester lang 2 Grundlagenmathematik-Module (Analysis und Lineare Algebra) sowie die Einführung in die Praktische Informatik belegt, damit ich bessere Chancen habe, in einem der Data Science Studiengänge in Deutschland angenommen zu werden. Da gibt es zum Beipiel Leuphana, Mannheim, Konstanz, deren Voraussetzung man als Psycholog*in mit teilweise zusätzlichen Mathematik-Vorlesungen erreichen kann; viele Data Science Studiengänge erwarten allerdings einen Informatik- oder Mathematik Abschluss.
Ich habe mich speziell für diesen Master entschieden, da er perfekt auf meine Situation abgeschnitten ist: Gedacht für Sozialwissenschaftler*innen mit methodischer Ausbildung, die die Welten aus der Informatik, Statistik, Mathematik, den Methoden und den sozialen Anwendungsbereichen verbinden möchten, während sie interessante Analysemethoden und das Programmieren erlernen, was in der Psychologie bei weitem nicht so weit geht.
Was gefällt dir besonders an deinem Master? (z.B. Schwerpunkte, Infrastruktur, Prüfungen, Dozierenden-Kontakt, Mensa, etc.)Ich mag, dass wir unsere Module relativ frei wählen können. Der Studiengang ist interdisziplinär, sodass wir Vorlesungen aus verschiedenen Fachbereichen hören. Demnächst wird es allerdings mehr „eigene“ Vorlesungen geben, was hoffentlich das Identitätsgefühl als „Data Scientist“ verbessern und auch inhaltlich neuen Wind und Struktur in den Studiengang bringen wird. Schwerpunkte können gut selbst gewählt werden, politisches Engagement in der Fachschaft ist leicht möglich, die Prüfungen sind „normal“ und der Kontakt zu den Dozierenden und der Koordination, besonders denen, die den Studiengang ins Leben gerufen haben, ist hervorragend; viele sind mit ihnen per Du. Ich mag, dass das VPN gut funktioniert und die Bibliothek nicht zu voll ist, selbst zu Prüfungszeiten. Ich mag, dass ich mit dem Studiengang nicht mehr das Gefühl habe, ein Imposter in meinem eigenen Lebensplan zu sein, sondern dass er perfekt zu meinen Interessen passt. In einigen Vorlesungen (z.B. Network Modeling and Relational Machine Learning) wird davon ausgegangen, dass die Gruppe sehr divers ist, sodass eventuelle Lücken mit besprochen werden; und auch so lassen sich Lücken durch die pflichtmäßigen Foundations-Kurse gut schließen.
Was gefällt dir an deinem Master nicht? (z.B. Schwerpunkte, Infrastruktur, Prüfungen, Dozierenden-Kontakt, Mensa, etc.)Zwar ist die Gruppe aktuell klein, doch wir werden neue Studienplätze schaffen, was es etwas weniger familiär machen wird. Die Mensa ist leider mit meiner alten Universität gar nicht vergleichbar in ihrer Qualität. Noch (!) ist schade, dass wir so wenige eigene Veranstaltungen habe; wie oben genannt werden neue Profs eingestellt, die eigene Vorlesungen anbieten werden. Ungewohnt für Psychologen sind vermutlich die wöchentlichen Abgaben, die in der Mathematik und Informatik üblich sind aber recht stressig sein können (allerdings sorgen sie auch für verteilteres Lernen und oft wird die Mindestzahl an „guten“ Abgaben ohne Probleme erreicht). Aktuell auch im Wandel aber noch ist es so: Man muss pro Anwendungsbereich eine bestimmte Anzahl an CP erreichen, die es etwas erschweren, komplett frei den Schwerpunkt zu wählen. Das wird sich auch ändern. Zusätzlich fühlt man sich teilweise ein wenig verloren darin, welche die richtigen Veranstaltungen sind, die man belegen sollte, weil es dafür keine richtige inhaltliche Beratung gibt (außer Kommoliton*innen zu fragen).
Wie gefällt dir das (Uni-)Leben an deinem Studienort?Wir haben einen wunderschönen See! Es gibt Wassersport, Akrobatik, Pole Dance, Spikeball… im Hochschulsport und die Uni liegt abgelegen im Wald auf einem Berg – dennoch gut zu erreichen. Das Busticket ist optional, das erweiterte Ticket für die Öffentlichen im Gebiet ebenfalls. Wer also viel Fahrrad fahren möchte und sowieso nicht aus Konstanz heraus will, kann das gut tun und dabei Geld sparen. Auch wandern gehen kann man von hier aus in wenig Fahrtzeit gut.
Gibt es sonst noch etwas, das du zukünftigen Studierenden mitteilen möchtest?
Die Studierendenwohnheime sind günstig, ansonsten ist die private Wohnsituation katastrophal und teuer. Eine kleine Stadt geht mit wenigen Wohnungen einher; die Preise sind vergleichbar mit Frankfurt, eher teurer.
Es gibt Websites, die erklären, was man so mit einem Psychologie-Bachelor studieren kann, wenn es nicht der Master sein soll oder kann. Verzweifelt nicht, die Auswahl ist gar nicht so klein!
Dieser Erfahrungsbericht wurde von anderen Studierenden geschrieben und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung des PsyFaKo e.V. wider.