M.Sc. Psychologie
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Bachelor Beginn: WiSe 2016/17
Bachelor Ende: SoSe 2021
Bachelor Studiengang: B.Sc. Psychologie (nicht approbationskonform)
Bachelor Note: 2.3
Master Beginn: WiSe 2021/22
Master Ende (vsl.): WiSe 2023/24
Wieso hast du dich für diesen Master entschieden? Würdest du dich erneut dafür entscheiden?
Wurde nur in Bonn zugelassen. Die Stadt ist toll, aber den Master in Psychologie kann ich nicht empfehlen, vor allem wenn man den Schwerpunkt „Klinische Psychologie“ wählen möchte.
Was gefällt dir besonders an deinem Master? (z.B. Schwerpunkte, Infrastruktur, Prüfungen, Dozierenden-Kontakt, Mensa, etc.)
In der Theorie gute Schwerpunkte möglich (Umsetzung scheitert jedoch oft). Gute Lehre machen (im Master) die Abteilungen: Differentielle Psychologie, Entwicklungspsychologie.
Sozialpsychologie von den Themenschwerpunkten sehr interessant, jedoch vom Arbeitsaufwand für Studierende mit Nebenjob und die nicht nur 1 Modul pro Semester absolvieren, kaum machbar.
Unser Studiengangskoordinator gibt sich sehr viel Mühe und ist für jeden ansprechbar! Tolle Studierenden-Stadt mit vielen Angeboten, viel Natur drumherum, gutes ÖPNV-Netz
Was gefällt dir an deinem Master nicht? (z.B. Schwerpunkte, Infrastruktur, Prüfungen, Dozierenden-Kontakt, Mensa, etc.)
Ich hatte als 1. Schwerpunkt Differentielle Psychologie, Klinische Psychologie und Entwicklungspsychologie. Als 2. Schwerpunkt Klinische Psychologie und Rechtspsychologie:
Kaum Lehre durch Dozierende (Studierende übernehmen in der Regel Referate (von 18 Seminaren musste ich in 8 einen Vortrag (+ weitere Studienleistungen) halten, Kolloquiumsvortrag nicht eingerechnet; nur wenige „vorlesungsähnliche“ Seminare durch z.B. die Differentielle-Psychologie-Abteilung). Die Klinische-Psychologie-Abteilung ist unfassbar unstrukturiert, chaotisch, nicht an Lehre interessiert, Doktorand*innen kaum per Mail erreichbar, Professorin stellt Klausur ohne etwas damit zu tun zu haben, Klausur dementsprechend sehr schwierig und unfair. Große Unterschiede in der Lehre im Vergleich zum Bachelor (im Bachelor gab es noch Vorlesungen und Professor*innen-Kontakt, im Master nur in der Methodenlehre, in restlichen Modulen so gut wie nur Studierenden-Referate bei anderen Dozierenden). Keine Anwendung in jeglicher Form, nur lesen, Referate vorbereiten, auswendig lernen. Das Rechtspsychologie-Seminar lohnt sich nicht wirklich, wenn man Rechtspsychologie schon im Bachelor an der Universität Bonn hatte und nicht unbedingt diesen Berufszweig wählen möchte (viele Inhalte wiederholen sich, vieles sehr abstrakt und trocken vermittelt). Bei Abschlussarbeiten (zumindest als Bachelorarbeit in der Sozialpsychologie-Abteilung) kommt es oft zu methodischen Fehlern (z.B. keine Ausrechnung der Stichprobengröße (wurde im Studium generell nicht vermittelt), kaum Betreuung v.a. bei statistischer Auswertung –> wir mussten uns alles selbst beibringen, was anschließend noch nicht mal korrigiert wurde). Das Psychologie-Institut liegt sehr abseits von den anderen Studiengängen (und Mensen), sodass es recht schwierig sein kann, Studierende (v.a. Männer) aus anderen Bereichen kennenzulernen.
Wie gefällt dir das (Uni-)Leben an deinem Studienort?
Es gibt viel zu unternehmen (vor allem im Sommer oft und z.T. kostenlose Konzerte), alles mit dem Rad erreichbar (außer der Venusberg, jedoch Vorsicht beim Radfahren!), schöne Architektur, Kirschblüten, man kann in der Sieg (Nebenfluss vom Rhein) baden, man ist sowohl schnell im Wald/Bergen als auch in anderen Großstädten (Köln, Düsseldorf), gutes ÖPNV-Netz, viele Outdoor-Hobbys möglich (Wandern, Rennrad, Rudern, Tauchen, Bouldern, Reiten, etc.). Ich habe die Stadt als sehr sicher mit wenig nächtlichen Angriffen erlebt
Gibt es sonst noch etwas, das du zukünftigen Studierenden mitteilen möchtest?
Entfernung zu Köln ist nur theoretisch gut machbar, da es auf der Strecke Köln-Bonn ständig zu Baustellen kommt und die Zugfahrt oft 1+ Stunde dauert statt ca. 20min. Master-Module in Sozialpsychologie (während des Semesters pro Woche ca. 3-5 Paper vorbereiten) und Arbeits- und Organisationspsychologie (bei Abschlussarbeiten 100+ Triplets aus Vorgesetzen und Mitarbeiter*innen) erfordern unverhältnismäßig viel Engagement. Laut Studierenden von anderen Unis, die nach Bonn gewechselt sind, ist die Universität Bonn oft verwaltungstechnisch unstrukturiert (lange Antwortzeiten per Mail, Studierenden-Ausweis lediglich in Papierform, MensaCard extra). Wenn man in Bonn ein klinisches Praktikum machen möchte, wird es schwierig, da man von den meisten Kliniken keine Rückmeldung bekommt und die LVR-Klinik als Praktikumsort ist nicht zu empfehlen, da laut mehreren Erfahrungsberichten Patient*innen dort nicht gut behandelt werden, die Praktikumsorganisation (v.a. seit Corona) sehr unstrukturiert ist (keine Reaktion mehr nach PraktikumsZUSAGE) und man als Praktikant*in nur wenig eingebunden wird. Ich weiß nicht, inwiefern die Praktikumssituation Bonn-spezifisch ist oder ob es momentan generell schwierig ist, einen Platz zu finden. Jedoch ging es bisher vielen in meinem Freundeskreis so und wir hatten mehr Glück, wenn wir uns in anderen Städten (Berlin, Dresden, Dortmund, etc.) beworben haben. FAZIT: Wenn ihr Klinische Psychologie als Schwerpunkt nehmen wollt, wählt lieber eine andere Universität.
Dieser Erfahrungsbericht wurde von anderen Studierenden geschrieben und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung des PsyFaKo e.V. wider.