M.Sc. Psychologie: Arbeits & Organisationspsychologie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Bachelor Beginn: SoSe 2019
Bachelor Ende: SoSe 2021
Bachelor Studiengang: B.Sc. Psychologie (approbationskonform)
Bachelor Note: 1.2
Master Beginn: WiSe 2021/22
Master Ende (vsl.): WiSe 2023/24
Wieso hast du dich für diesen Master entschieden? Würdest du dich erneut dafür entscheiden?
Da ich dachte, dass der Master einen inhaltlichen Schwerpunkt auf Arbeits- und Organisationspsychologie ermöglichen würde.
Vermutlich nicht.
Was gefällt dir besonders an deinem Master? (z.B. Schwerpunkte, Infrastruktur, Prüfungen, Dozierenden-Kontakt, Mensa, etc.)
Einige Dozenten (vor allem unser Schwerpunktleiter, die neuen Junior-Professorinnen in Diagnostik und Persönlichkeit, sowie eine Seminarleiterin aus der fortgeschrittenen Statistik und die Dozenten aus den Diagnostik I-Seminaren) sind unfassbar gut – sowohl fachlich als auch didaktisch. Der Anspruch ist zwar bei einigen recht hoch, aber es wird sehr fair kommuniziert, was erwartet wird, sodass man angemessen gefordert wird.
Was gefällt dir an deinem Master nicht? (z.B. Schwerpunkte, Infrastruktur, Prüfungen, Dozierenden-Kontakt, Mensa, etc.)
Der Master ist kaum inhaltlich auf den Schwerpunkt ausgerichtet und man hat größtenteils Methodik- und Statistik-Module (jedes Semester!! auch manchmal mehrere pro Semester).
Es gibt zwar eigentlich 4 Schwerpunktmodule, aber eines davon ist auch nur reine Methodik, wo man über das Semester gestreckt in einer Klein-Gruppe eine gemeinsame Bachelorarbeit schreibt und in den Stunden vor Ort über verschiedene Statistik-Methoden spricht. Die anderen 3 Schwerpunktmodule sind sehr unterschiedlich gestaltet worden:
– eines über Organisationsentwicklung und Change-Management war sehr spannend und lehrreich (auch super Didaktik vom Prof.);
– ein weiteres war eigentlich nur Gesundheitspsychologie (aber leider wurden dauerhaft auch nur reine Ergebnistabellen vorgelesen ohne inhaltliche Diskurse über die Themen)
– und das andere war Personalpsychologie und eher nur für Personen geeignet, die mal im diagnostischen Recruiting arbeiten möchten -> die Dozentin, die es bei uns gehalten hat, war aber in ihrer Lehre sehr engagiert und hat sich sehr viel Mühe gegeben und auch Gastvorträge von Leuten aus dem Arbeitsleben arrangiert)
Bei den Wahlpflichtmodulen (Grundlagen und Anwendungen) gab es kein einziges, was sich mit dem Schwerpunkt A-&O oder Wirtschaftspsychologie beschäftigt hat. Größtenteils gab und gibt es zur Wahl klinische Module sowie Module über klinische Methodenlehre. Also leider keine Möglichkeit hier, sich in seinem Schwerpunkt weiter zu entwickeln, wenn man nicht klinisch gewählt hat.
Die für alle Studierenden verbindliche Statistik-Klausur im Master ist im Vergleich zu anderen Unis recht anspruchsvoll, da die Vorlesung/Übung didaktisch nicht unbedingt herausragend gestaltet ist. Leider spiegelt sich das auch in dem Lernerfolg der Studierenden sowie in der Durchfallquote bei den Klausuren wider..
Wie gefällt dir das (Uni-)Leben an deinem Studienort?
Man bekommt eigentlich nichts vom richtigen Uni-Leben mit, da das psychologische Institut (wo man alle Seminare, Vorlesungen, Tutorien etc.) hat, fernab vom Campus liegt und man keine Berührungspunkte mit anderen Studierenden hat. Auch gibt es nur sehr selten organisierte Veranstaltungen für Psychologie-Studierende. Wenn es welche gibt, dann sind diese auch wieder losgelöst von anderen Studiengängen und Studierenden, sodass man nicht in den Kontakt mit anderen Studierenden anderer Fachbereiche kommt.
Gibt es sonst noch etwas, das du zukünftigen Studierenden mitteilen möchtest?
Kurzfassung:
Wenn ihr Methodik liebt und eher klinisch orientiert seid, erhaltet ihr in Mainz einen fachlich wirklich fundierten Masterabschluss (bei dem euch aber nichts geschenkt wird) und mit dem ihr bestimmt super in der Forschung arbeiten könnt.
Wenn jemand in der Wirtschaft Fuß fassen möchte, ist der Schwerpunkt A-&O- in Mainz leider nicht unbedingt zu empfehlen, da es in Wirklichkeit eher ein allgemeiner Master ist (aber mit Fokus auf Methoden statt auf inhaltlicher Weiterbildung).
Dieser Erfahrungsbericht wurde von anderen Studierenden geschrieben und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung des PsyFaKo e.V. wider.